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Kurz vor Ende unseres Aufenthalts in Kuala Lumpur haben wir für ca. 29€ einen Tagesausflug nach Malakka gemacht. Malakka liegt ungefähr 150 km südlich von Kuala Lumpur. Sie ist eine geschichtlich sehr geprägte Stadt und zählt zum Weltkulturerbe der UNESCO. Besonders die niederländischen Einflüsse sind heute noch zu sehen.

Es ist nicht für jeden interessant, sich die Geschichte von Städten durchzulesen, deshalb erkläre ich das Ganze kurz im Schnelldurchlauf, da es sonst sehr verwirrend sein kann.

Geschichtlicher Hintergrund

Malakka war ursprünglich als Handelshafen von Chinesen genutzt worden und war bzw. ist eine schnelle Verbindung zwischen der malaysischen Halbinsel und Sumatra. Als 1509 Portugiesen die Stadt erreichten, eroberten sie sie im Jahre 1511. 130 Jahre später (1641) wurde Melakka dann von den Niederländern übernommen. Diese regierten über die Stadt bis 1824 – 1818 kurz unterbrochen, da sie an die Briten übergeben wurde um die Eroberung Napoleons zu vermeiden. Beim Abzug wurde die von den Portugiesen errichtete Festung „A Famosa“ von den Briten zerstört um die Stadt als Konkurrenz zu Penang (George Town – britisch besetzt) zu schwächen. Von 1824 bis zur Unabhängigkeit 1957 gehörte die Stadt noch zum britischen Kolonialreich. In kurz: Die Stadt ist chinesisch, portugiesisch, britisch und niederländisch geprägt. Jetzt aber weiter zu unserer Tour.

Stadtführung

Wir wurden morgens um ca. 8:30 Uhr vom Hotel abgeholt und zur Bushaltestelle gefahren. Um 9:00 Uhr ging es dann los in Richtung Süden. Die Fahrt dauerte ca. zwei Stunden. Während der gesamten Fahrt erzählte uns der Busfahrer schon sehr viel über die Stadt. Auch wenn es sehr viel war, machte es die Art, wie er es erzählt hat, sehr interessant. Unser erster Halt war an der St. Peters Church. Sie ist die älteste noch aktive römisch-katholische Kirche in Malaysia. Sie ist komplett weiß von außen und hat einen schönen kleinen Garten im Vorhof. Leider konnten wir uns die Kirche nicht von innen ansehen, da gerade Sonntagsmesse war. Also ging es weiter zur Innenstadt.

Vom Parkplatz aus ging es zu Fuß am Melacca River entlang in Richtung Altstadt. Auf dem Weg hat man schon gemerkt, dass diese Stadt nicht rein asiatisch ist, denn die meisten Bauten sind nach Art der Amsterdamer Schule – also Backsteinhäuser. Als wir die Altstadt erreichen, fühlte es sich so an, als wäre man auf einem niederländischen Rathausplatz. Die Beschriftungen der Gebäude und der Beschilderungen waren auch niederländisch bzw. altniederländisch.

Von unserem Guide haben wir dann eine Stadtführung bekommen. Vorbei an der Altstadt ging es hoch zur Ruine der St.-Pauls-Kirche von 1521. Von oben konnte man die Stadt und den wirtschaftlich wichtigen Hafen sehen. Dann ging es weiter, wieder runter und durch das einzige übrig gebliebene Tor der Festung „A Famosa“. Zum Mittagessen gab es dann ein kleines „Buffet“. Das Essen hieß „Nyonya“ und ist eine Mischung aus chinesisch und malaiisch, die sich über die Jahre entwickelt hat. Danach waren wir in Chinatown – bekannt unter dem Namen „Jonker Street“ – direkt gegenüber des Flusses und hatten zwei Stunden um uns ein bisschen nochmal umzuschauen. Wir gingen in mehrere süße Läden und nochmal zurück zur Altstadt. Dort gingen wir zum Stadthuys ins Museum. Der Eintritt kostete uns 20 MYR also ca. 4€. Im Museum wurde einem die gesamte Geschichte Melakkas, aber auch Malaysias gezeigt. Vom Ursprung über die verschiedenen Eroberungen bis hin zur Unabhängigkeit. Ich muss sagen, dass es sehr verwirrend war – nicht das Museum, sondern die Geschichte. Deshalb habe ich sie oben in grober und kurzer Form kurz erklärt.

Um 15:15 Uhr ging es dann mit dem Bus zurück Richtung Kuala Lumpur. Die Fahrt dauerte aufgrund von sehr vielen Staus diesmal ganze vier Stunden mindestens. Ich finde aber, dass der Tagesausflug eine gute Idee war. Es war mal etwas anderes und man hat viel gesehen und gelernt. Ich glaube, dass zwei Tage sogar besser wären, da man mehr Zeit hat sich alles anzuschauen.

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