Über Singapur habe ich ja schon einige Berichte geschrieben, aber diesmal bin ich nicht alleine. Wir fuhren um ca. 10:30 Uhr von Kuala Lumpur aus mit dem Bus nach Singapur. Draußen hat es auf der Fahrt in Strömen geregnet, aber innen drin war es sehr gemütlich. Der gemütlichste Bus auf unserer gesamten Reise. Die Fahrt dauerte ca. 5,5 Stunden. Der Grenzübergang war ganz simpel (nur der Busfahrer hat alle gescheucht), sodass wir um 16:00 Uhr in Singapur ankamen.
Unterkunft, Essen und Trinken
Sobald wir in Singapur waren, haben wir direkt den Preisunterschied gemerkt – alles war viel teurer als in Thailand und Malaysia. Diesmal hatten wir kein eigenes Appartement, sondern eine eigene Kapsel in einem Hostel. Trotz des wenigen Platzes fanden wir es doch relativ lustig. Diese Kapsel hat uns zusammen ca. 60,00€ die Nacht gekostet (also jeden 30,00€) ohne eigenes Bad.
Das Essen in Restaurants wurde natürlich auch von unserer Liste gestrichen. Dafür gibt es in Singapur sogenannte Hawker Center, eine Art Food-Court mit großer Auswahl an verschiedenen Gerichten. Wir waren zu jeder Mahlzeit da und es wurde auch nicht langweilig, da es genügend Auswahl gab. Die Preise haben sich immer zwischen 5 bis 10 SG$ bewegt ( 3,50 – 6,00€). Unsere Unterkunft war in Chinatown, wo auch das größte Hawker Center Singapurs steht. Dieses machte aber irgendwie nicht zum Frühstück auf, also waren wir fast immer im Maxwell-Center und auf dem Rückweg gingen wir an vielen Souvenirläden vorbei.
Marina Bay
Am ersten Tag sind wir fast 20km gelaufen. Es gibt zwar auch Busse und die Metro, aber irgendwie gibt es überall etwas zu sehen, sodass wir fast nur zu Fuß unterwegs waren. Der erste Anhaltspunkt war natürlich die Marina Bay an der das Marina Bay Sands und der Merlion liegen.
Der Merlion ist eine Mischung aus einem Löwen (Oberkörper) und einem Fisch (Unterkörper). Ursprünglich wurde er als Symbol für die Stadt entwickelt. Der Fisch als Symbol für den Fischerort, der Singapur früher gewesen ist und der Löwe als Symbol für den eigentlichen Namen der Stadt „Singapura“, was „Lion city“ heißt.
Direkt gegenüber ist das berühmte Marina Bay Sands zu sehen. Das Gebäude mit dem „Schiff“ ganz oben ist hauptsächlich ein Resort mit 55 Stockwerken. Ganz oben gibt es einen Pool (früher auch für Touristen, heute nur noch für Gäste) von dem aus man die ganze Stadt sehen kann. Als Tourist kann man aber auf das Observation Deck. Ein Ticket kostet 32 SG$ – 36 SG$ je nachdem, zu welcher Zeit man dort ist (22€ bis 25€). Wir haben es nicht gemacht. Stattdessen sind wir im unteren Gebäude gratis auf das Dachgeschoss gegangen. Zwar ist es nicht so hoch, aber man sieht trotzdem alles. Ein Pluspunkt: Es ist nicht überfüllt, da der Weg dorthin bzw. der Ort nicht jedem bekannt ist. Das untere Gebäude ist gleichzeitig auch ein Shoppingcenter inklusive Casino, Kino, etc. Die Preise sind aber viel zu hoch natürlich.


Gardens by the Bay
Danach ging es zum Gardens by the Bay – ein riesiger botanischer Garten mit verschiedenen Themen. Außerdem gibt es den bekannten Flowerdome und den Cloudforest. Als Tourist kann man leider nur ein Ticket für beide Gebäude kaufen und nicht einzeln (32 SG$ – 22€).
Im Flowerdome waren – wie der Name schon sagt – verschiedene Blumen und Sträucher aus unterschiedlichen Ländern und Regionen (Australien, Südafrika, Mediterraner Raum und viele mehr. Außerdem gibt es immer wieder Ausstellungen zu verschiedenen Themen. Lustigerweise waren die Niederlande zur Zeit unseres Besuches das Thema. Natürlich wurden alle Stereotypen der Niederlande dargestellt – Windmühlen, Klompen (Holzschuhe), Schafe und jede Menge Tulpen. Natürlich nicht vergleichbar mit dem richtigen Land. Es gab auch ein kleines Gewinnspiel für eine Reise in die Niederlande – leider nur für die Einwohner Singapurs…


Als Nächstes ging es dann in den Cloudforest. Als ich das letzte Mal in Singapur war, wurde ein Teil des zweiten Avatar-Films hier gedreht.
Auch hier waren wieder viele verschiedene Pflanzen, die in einer fantasievollen Welt dargestellt wurden. Die Luftfeuchtigkeit ist deutlich höher als im Flowerdome und es gibt einen der größten Innenwasserfälle. Über mehrere Walkways kann man durch die verschiedenen Welten gehen und exotische Pflanzen sehen.


Ich persönlich fand den Cloudforest spannender als den Flowerdome, da er sehr kreativ gestaltet war. Der Flowerdome hat ein bisschen an einen botanischen Garten erinnert. Was aber beide gemeinsam hatten: Es ist ziemlich kühl. 23 bis 25°C, was bei einer Außentemperatur von 30°C ein spürbarer Unterschied ist.
Jeden Abend findet um 19:45 Uhr und um 20:45 Uhr eine Lichtershow bei den Supertrees statt, genannt: Garden Rhapsody. Zur Lichtershow wird zu verschiedenen Themen Musik gespielt. Die Themen dauern immer etwa einen Monat und werden dann gewechselt. Als wir zu zweit dort waren, wurden verschiedene bekannte Waltzer gespielt. Es ist immer ziemlich voll, aber ich habe einen schönen Platz gefunden, wo sehr wenig Leute sind und man ein bisschen mehr Privatsphäre hat. Der Platz befindet sich in der Nähe des Understorey Gartens und des Fruit and Flowers Gartens. Teilweise gibt es dort auch Bänke. Unten auf der Karte habe ich den Platz mal markiert.
Kampong Glam
Kampong Glam ist ein Stadtteil Singapurs und liegt nördlich der Marina Bay. Eine wichtige Sehenswürdigkeit ist die Sultan Mosque, in die man kostenlos gehen kann. Der gesamte Boden ist mit Teppich bedeckt und die Gebetsfläche ist abgetrennt von den Besuchern. An den Wänden nahe des Eingangs sind einige Informationstafeln über die Moschee und die muslimische Geschichte zum durchlesen. Bevor man das Gebäude betritt, müssen die Schuhe ausgezogen werden und lange Kleidung muss getragen werden. Wer kurze Sachen an hat (bei dem Wetter höchstwahrscheinlich schon), dem wird Kleidung kostenlos zur Verfügung gestellt.
Kampong Glam hat einen Mix aus malaysischer, chinesischer, indischer und europäischer Kultur mit verschiedenen Läden. Viele mit bekannten Arten von Souvenirs, andere aber auch mit religiösen oder geschichtlichen Andenken. Bekannt ist der Stadtteil außerdem auch für seine Street Art – vor allem die Haji Lane sollte man besuchen. Besonders abends ist die Straße sehr belebt. Viele gehen dort etwas zusammen essen und später auch zur Happy Hour was trinken – die Getränke sind hier nämlich genauso teuer, wie das Essen. Man sollte also am besten schon vorglühen, nicht viel trinken oder viel Geld haben. Außerdem muss man echt Glück haben, einen Platz zu finden. Wir waren nur zu zweit und hatten schon Schwierigkeiten, da es sehr überfüllt ist. Trotzdem sollte man den Trubel einmal erlebt haben.



National Museum of Singapore
Im Nationalmuseum bin ich bei meinem letzten Besuch schonmal gewesen, aber ich finde, dass es sich immer wieder lohnt dorthin zu gehen. Der Eintritt kostet wegen Restaurierungsarbeiten zur Zeit nur 10SG$ pro Person (ca. 7,00€) und hat jede Menge zu bieten. Der Preis ist inklusive der Extraaustellungen.
Die allgemeine Ausstellung zeigt die Geschichte Singapur’s, die durch die verschiedenen kulturellen Einflüssen sehr lang und teils kompliziert ist. Auch wenn ich nicht gerade der Mensch bin, der an Geschichte interessiert ist bzw. jemals gut in Geschichte war, finde ich es trotzdem sehr gut. Das Besondere ist die Gestaltung des Museums. Vieles wurde lebhaft dargestellt, sodass man die damalige Zeit ein bisschen spüren kann. Das macht auch das Lesen interessanter. Von den ersten Einsiedlern bis zur heutigen Zeit ist alles aufgeführt.
Auch die temporären Ausstellungen sind immer wieder schön. Letztes Mal ging es um die Entwicklung der Technik (wo man sich mit einem „alten“ Handy, Kassetten oder breitem Fernseher irgendwie alt fühlt), diesmal ging es um Plastik. Gefühlt besteht heutzutage aus Plastik. Und wer nutzt es am Meisten? Nicht wir Europäer, sondern Asien. Das habe ich schon in Thailand und Malaysia gemerkt, da alles eingepackt ist.


