Ich war jetzt vier ganze Tage mit meiner Freundin Amrita in Bangkok und ich muss sagen, diese Stadt hat für jeden etwas zu bieten. Egal ob Kulturbegeisterte oder Leute, die gerne feiern gehen. Wir waren nicht wirklich feiern, haben aber direkt neben der Khao San Road – der Partystraße – geschlafen. Man hat aber nichts gehört.
Das, was uns aber natürlich zuerst aufgefallen ist, ist die brütende Hitze. Wir haben uns halt die beste Reisezeit ausgesucht – jeden Tag bis zu 39°C und eine gefühlte Temperatur bis zu 48°C. Wer zu dieser Zeit nach Bangkok reist, braucht starke Nerven und viel Sonnencreme. Die klebenden Klamotten wurden aber irgendwann Normalität.
Das Nationalmuseum
Den ersten Tag verbrachten wir zu Beginn im Nationalmuseum. Es besteht eher aus mehreren Teilen, wo es Ausstellungen zu verschiedenen Themen gibt. Die Gebäude waren immer schön gekühlt. Die erste Ausstellung handelte von Schriften und Schriftstücken, was ich sehr interessant fand. Vor allem natürlich der Teil mit der Erstellung von Karten, die für den Bau und die Infrastruktur von Straßen viel genutzt wurde. Orientiert wurde sich dabei an den Europäern. In den anderen Teilen des Museums ging es mehr um den Buddhismus und auch die Geschichte von Thailand anhand von archäologischen Fundstücken oder Bauten aus den Zeiten der Könige (wobei es heute ja auch noch einen gibt).




Chatuchak Weekend Market
Am selben Tag fuhren wir noch zum Chatuchak Weekend Market. Ein riesiger Markt mit über 8000 Ständen und verschiedenster Ware. Von Kleidungsstücken über die klassischen Magneten bis zu Handyhüllen oder kleinen Imbissen war alles dabei. Auch unsere Magnete fanden wir dort. Und wie fast jeden Tag in diesem Urlaub gab es mal wieder einen Passionfruit-Drink.
Der Markt ist auf jeden Fall einen Besuch wert auch wenn er weiter außerhalb ist, aber man kommt mit Bussen und Bahnen in ca. einer Stunde von der Khao San Road dorthin. Auch wenn es Weekend Market heißt, hat er jeden Tag bis auf Montag und Dienstag geöffnet.


The Grand Palace und Wat Phra Kaeo
Am zweiten Tag besuchten wir den Grand Palace und den Tempel Phra Kaeo, den man zu Fuß erreichen konnte. Der Eintritt kostete 500 Baht pro Person (12,50€). Leider gab es dort nur eine kleine Ausstellung und ein Tempel, die gekühlt waren, ansonsten war man den ganzen Tag in der prallen Sonne. Eincremen war angesagt. Besonders die Tempelbauten waren einfach imposant. Es waren mal keine einfachen Mauern wie bei Burgen oder Schlössern, sondern detaillierte, buddhistisch geprägte Bauten, die man so in Deutschland nicht sieht. Den Palast hätte ich gerne mal von innen gesehen, aber das ist leider nicht möglich. Früher war er Wohnsitz des Königs, heutzutage wird er oft für offizielle Staatsanlässe genutzt. Auch der Tempel wurde früher (1784) für den König erbaut, genauso wie weitere Bauten. Auch als wir vor Ort waren, waren einige Bauten in der Nähe des Tempels aufgrund von Bauarbeiten bzw, Renovierungen umhüllt.
Ich finde 12,50€ zu deutschen Verhältnissen einen günstigen Preis, zu thailändischen Verhältnissen aber etwas teuer im Vergleich zu dem, was man vor Ort besichtigen kann.


Khlong Bang Luang Floating Market
So außergewöhnlich der Name ist, so außergewöhnlich ist es auch vor Ort. Wie der Name schon sagt, gibt es hier einen Markt, der im Wasser stattfindet. Viele kleine Boote sind dann im Fluss und verkaufen ihre Ware. Man selbst kauft dann auch von Booten aus. Leider waren wir zu einer Zeit da, wo der Markt nicht stattfand. Aber auch ohne Markt ist es hier sehr schön, denn am Ufer sind viele kleine Läden, die man besuchen kann. Es sind dort mehrere Holzhäuser nebeneinander, die durch einen Steg, der über dem Wasser ist, miteinander verbunden sind. In den Läden gibt es verschiedenste Waren, von normalen Souvenirs bis hin zu Cafés gibt es dort fast alles. Besonders interessant waren zwei Cafés in denen man eigene Ketten, Armbänder o.ä. basteln konnte, während man mit Freunden an einem Tisch saß, etwas getrunken hat und miteinander quatschen konnte. Auffällig war auch, dass in jedem Laden die Schuhe ausgezogen werden mussten.
Ich fand dieser Ort ist es wert besucht zu werden, er liegt zwar etwas außerhalb, ist aber weniger bekannt unter den Touristen, sodass es nicht so voll ist. Mit Markt wäre es bestimmt noch besser.



Khao San Road
Wie ich schon am Anfang gesagt habe, ist die Khao San Road eine der bekanntesten Partystraßen in Bangkok. Auch wir sind abends mal dort gewesen und haben uns das Ganze angeschaut. Die Straße ist sehr voll und aus allen Ecken hört man Musik – manche fand ich viel zu laut, da man sich selbst fast nicht verstehen konnte. Vor den Restaurants (und teilweise kleinen Clubs) waren Stände mit Essen oder Souvenirs aufgebaut. Teils war es aber auch anstrengend durch die Straße zu schlendern, da man von allen Seiten angesprochen wurde und gefragt wurde, ob man nicht etwas dort essen oder kaufen möchte. Das war manchmal echt nervig. Irgendwann hatten wir dann aber etwas gefunden, wo wir uns gemeinsam hinsetzen und zu Abend essen konnten.
Als „Nachtisch“ haben wir von einem Street-Food-Stand Skorpion probiert. Es gab auch andere Tiere, wie z.B. Maden, Heuschrecken oder sogar auch Taranteln. Skorpione schienen uns am „normalsten“. Wir beide sind der Meinung, dass es gar nicht so schlecht war. Die Fangarme sind nicht zu empfehlen, da sie doch sehr knusprig und hart sind, aber der Rest – vor allem die Beine – waren sehr lecker. Der Skorpion war vorher lange in Essig, was man dann auch teils geschmeckt hat. Den Stachel sollte man übrigens auch vermeiden. Das Gift ist zwar nicht mehr wirksam, aber man sollte trotzdem kein Risiko eingehen. Der Rest kann bedenkenlos gegessen werden.


Auffällig waren in dieser Straße – so wie in vielen weiteren Teilen Bangkoks – auch die vielen Läden, die Gras verkauften da kiffen hier legal ist. Es gab sogar eine Art Passage mit mehreren kleinen Läden. Wir hatten uns das Ganze mal angeschaut und ja. man konnte es gefühlt von 10 Meter Entfernung noch riechen.
Am Ende der Straße gibt es auch eine Rooftop Bar, von der aus man ganz Bangkok sowie de belebte Khao San Road beobachten und gemeinsam einen Drink genießen kann.



Wat Arun
Wat Arun oder auch der Tempel der Morgenröte ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Bangkok und dementsprechend voll besucht. Wir sind am letzten Tag mit der Fähre über den großen Fluss Chao Phraya dorthin gefahren. Die Fahrt dauerte nur 20 Minuten und war durch den Wind sehr erfrischend. Als wir ankamen musste man 200 Baht (5,00€) pro Person zahlen. Der Tempel war riesig – ca. 82 Meter hoch – und passte fast nicht auf mein Foto. Durch die ganzen Leute ist ein Foto ohne Personen im Hintergrund leider nicht möglich.
Wir sind aber erstmal am Rande der Tempelanlage lang gegangen und haben uns andere Bauten angeschaut. Es waren ein paar Plakate aufgebaut, auf denen das Leben des Buddha, die Erleuchtung bzw. Erlösung und auch generell der Buddhismus erklärt wurden, was sehr interessant war. Grund war auch, dass viele Erklärungen leicht verständlich und mit Vergleichen erklärt wurden.
Was uns nicht so gut gefallen hat, waren die Personen, die sich vor Ort traditionelle Kleidung geliehen haben (meist Asiaten selbst) und überall Fotos von professionellen Fotografen von sich machen ließen. Dadurch waren oft Wege versperrt oder man konnte selbst keine so schönen Bilder machen.
Die gesamte Tempelanlage wurde Mitte des 19. Jahrhunderts fertiggestellt. Einzelne Bauten gab es schon früher, jedoch unter verschiedensten anderen Namen.


Insgesamt hat mir Bangkok sehr gut gefallen. Die Temperatur hätte vielleicht etwas niedriger sein können, aber im allgemeinen war es doch sehr schön und vor allem kulturell sehr interessant. Es ist auf jeden Fall einen Besuch wert.